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FILMTHEATER BRUNO WEILAND

Die Entwicklung des ersten Vorführgerätes für bewegte Bilder, des
„Kinematographen“, durch die Gebrüder Lumiére lag gerade einmal zehn Jahre zurück, als auch in Oberschwaben die Bilder „laufen lernten“. Ein staunendes Publikum erlebte zum Beispiel am Blutfreitag 1906 in Weingarten erstmals „lebende Fotographien“ in einem eigens dafür errichteten Zelt. In den Städten entstanden bald eigene, feste Räumlichkeiten für die Filmvorführung, während die „kinematographischen Vorstellungen“ in den kleineren Gemeinden und Dörfern häufig in bestehenden Sälen der Gasthäuser stattfanden.

 
 
 
 

Anfang des Jahres 1950 konnte Bürgermeister Stephan Müller mit dem jungen Rundfunk-Mechanikermeister Bruno Weiland (1925-2006) endlich einen einheimischen Kißlegger zum Betrieb des Lichtspieltheaters gewinnen. Bruno Weiland gelang es, günstig eine gebrauchte Kinomaschine des Fabrikats Zeiss-Ikon, Typ Ernemann VII A, mit angebautem Diaskop aus dem Regina Filmtheater in München zu erwerben (Baujahr 1939) und startete den Kinobetrieb in der Turnhalle am 23. April 1950 mit dem Spielfilm „Das Dschungelbuch“. Ein weiterer Projektor, eine „Ernemann II“, ermöglichte ab 1951 die Vorführung der Filme ohne Pausen für den Spulenwechsel. Im Jahr 1953 wagte Bruno Weiland, der neben dem Kino den Verkauf und die Reparatur von Rundfunkgeräten betrieb, den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses mit Ladenlokal und Filmtheater. Im Jahre 1967 wurde der reguläre Kinobetrieb mangels Besucher eingestellt. Bruno und Thomas Weiland ermöglichten durch Umgestaltung ihrer Geschäftsräume im Jahr 2000 eine Reaktivierung des alten Kinos. Seit 2005 bietet die Gemeinde Kißlegg im Rahmen des „Kißlegger Kulturkaleidoskops“ Filmabende im ehemaligen Filmtheater an.

Quelle: ZeitZeichen, Technische Denkmäler im Landkreis Ravensburg,
Bild: DA-DIE AGENTUR GMBH